Studie der Woche: Angstfrei dank Yoga?

Im meinem nagelneuen Yogabuch* wird eine Studie zitiert, die mal auf andere Weise dazu animiert regelmäßig Yoga zu praktizieren. Denn Yoga macht das Hirn ein wenig fitter und uns angstfreier - so die Wissenschaftler. Hier also das neuste Fundstück rund um unser Gehirn:

Die Forscher der medizinischen Fakultät in Boston haben ermittelt, dass regelmäßige Yogaübungen zu einem erhöhten GABA-Spiegel im Gehirn führt. Ein Anstieg von satten 27%. Nach jeder Yogastunde wurde das gemessen. Yoga-Übende erhalten also regelmäßig einen kleinen "GABA-Boost", wenn ich das mal so nennen darf. Was wohl ganz schön ordentlich ist, wenn man sich in der GABA Welt auskennt. Dazu hier ein kurzer Ausflug, um zu verstehen was das für ein Zeug ist:

GABA ist einer unserer Neurotransmitter, also ein Botenstoff in unserem Gehirn (Gamma Amino Buttersäure). Er sorgt für die Verringerung von Angst und Stress, so der momentane Stand der Forschung. Aber noch viel mehr: Es gibt zum Beispiel Studien, die darauf hinweisen, dass Teilnehmer, deren GABA-Spiegel im Gehirn schneller auf eine Reizung von außen ansprach, auch besser in der Lage waren Bewegungsabläufe zu erlernen. Somit wird nun vermutet, dass der GABA-Spiegel auch mit der Fähigkeit zum Beispiel Tänzer zu werden, zusammenhängt (Charlotte Stagg et al., University of Oxford im Fachmagazin "Current Biology" ). Außerdem wurde GABA schon verdächtigt an der Entstehung von Depressionen maßgeblich beteiligt zu sein - was ja nicht ganz abwegig ist, wenn das Zeug für Angst und Stressmanagement zuständig ist. Eine aktuelle Studie belegt, dass ein niedriger GABA Spiegel klar mit Depressionserkrankungen zusammenhängt und folgert daher, dass GABA schon die Entstehung beeinflusst (Sanacora et al, zu finden hier: http://archpsyc.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=482034 ).

Und was sagen die Forscher aus der eigentlichen Studie rund um Yoga? Der 27%ige Anstieg des GABA-Spiegels erklärte zum einen das Glücksgefühl nach einer Yogastunde, was viele Yogis kennen. Außerdem, so die Forscher, muss Yoga weiter erforscht werden, um die klassischen Therapien um Yoga zu ergänzen. Also Leute, es gibt kaum noch Ausreden: Auf die Matte!

*Tara Stiles "Wie Yoga heilt"

Labels: