Weg mit dem Stress! Drei wichtige Erkenntnisse für weniger Stress und mehr Entspannung

Kinders, ich habe eine wilde Woche hinter mir. Nachdem die vorletzte Woche wegen grippalem Infekt wenig produktiv war, galt es in der letzten Woche Dinge nachzuarbeiten, Termine neu zu vereinbaren, Seminare zu geben und und und und. Kurz: Ich hatte ganz schön gut zu tun.

Passender Weise hat sich mein Seminar genau damit auseinander gesetzt. Mit Stress und Resilienz, mit Gesundheit und gesunder Arbeitsumgebung, mit gesunder Führung. Zum Glück! Manchmal denke ich, ich lern wahrscheinlich am meisten selber bei den Seminaren, die ich halte. Verrückt!

Wir alle haben Stress.

Erste Erkenntnis aus zwei Tagen in guter Gesellschaft netter Menschen im Seminar war mir nicht so richtig neu, aber doch wieder eine Erkenntnis: Wir alle (ALLE) haben zwischendurch Stress. Es gibt Tage, da kommt viel zusammen, es gibt einiges zu tun und wir rödeln und wuppen die Dinge - und andere Tage gibt es, da scheint es schlicht zuviel und wir hetzen und stressen und sind am Ende verspannt oder haben Kopfweh oder schlimmeres. Stress. Laut Techniker Krankenkasse sollen die Krankheitstage auf Grund psychischer Erkrankungen seit dem Jahr 2000 um 85 % (!!) gestiegen sein. Irre ist das.

Wir alle wissen, was uns gut tut. 

Ob nun ein Spaziergang mit Wald oder ein klassisches Musikstück, eine wilde Tanzorgie in der eigenen Küche begleitet von lautem Mitgröhlen - äh singen oder eine Yogastunde. Wir wissen, was uns hilft. Der eine rennt um den nächsten Weiher, um den Stress abzubauen, der andere singt die Omms am laufenden Band - ich wiederhole mich: Wir wissen, wie es geht. Aber machen wir das, was uns gut tut und was wir brauchen auch jeden Tag? Nö, oder? Nicht immer, oder?

Bist du es dir wert?

"Man müsste sich auch die Zeit für sich selber nehmen" höre ich dann Menschen sagen. Und Sätze wie: "Aber wegen ....Firma/ Chef/ Kind/ Mutter/ ....-setze etwas ein, was bei dir passt - geht das echt nicht momentan." oder "Das ging diese Woche leider gar nicht." Und wir schieben auf. Wollen uns am Wochenende ausruhen, mal rausgehen an die Luft, gesund essen, ein wenig Sport treiben. Ist das nicht merkwürdig? Den Akku vom Telefon laden wir jeden Abend auf, um morgens wieder online sein zu können. Und unser eigenen Akku? Hm, nur wenn es passt? Wenn die Umstände es zulassen?  Ich finde, wir sollten was ändern.

Darum gibt es heute hier drei kleine Tipps für ein wenig mehr Entspannung im Alltag:

1.) Mach DICH zu deiner Aufgabe Nr. 1

Hört sich selbstverliebt oder egozentrisch an? Ja? - sagt wer? Kann doch nicht sein, dass wir uns überlegen wie wir die Präsentation für den Vorstand noch hinkriegen aber nicht, wie wir abends wieder runterfahren. Kann doch nicht sein, dass wir mit Rückenschmerzen herumlaufen und gleichzeitig die Wäsche aller Familienmitglieder bügeln. Ich finde es ist Zeit. Wir müssen uns selber, unsere Gesundheit, unser Leben zu der Nummer 1 Priorität am Tag machen. Jeden Tag. Das heißt nicht, dass wir alles stehen und liegen lassen sollen, wenn das OM ruft oder der Wald - nein. Heißt viel mehr: Wie wir alles planen, terminieren, einrichten so sollten wir mit Priorität 1* überlegen: Wann werde ich heute was für mich machen? Wie lade ich heute meinen Akku auf? Was tue ich, damit dieser Tag für mich schön und gut ist? Damit Ich glücklich bin?

2.) Mindestens drei kleine Momente am Tag gehören DIR

Geplant? Gut. An manchen Tagen ist es sicher leicht einen langen Waldspaziergang einzuplanen oder ein nettes Essen mit einer lieben Freundin. An anderen Tagen scheint der Tag unwahrscheinlich voll. Es gibt einfach "keine Zeit". Ist natürlich Quatsch. Gibt immer Zeit, wir nehmen sie uns nur nicht für uns selber. Natürlich wäre es jetzt schicker, wenn wir uns richtig viel Zeit nehmen könnten. Wenn das nicht geht, dann mach folgendes (und das hilft mir IMMER): Finde mindestens drei kleine Momente, die dich entspannen / deinen Akku aufladen/ dir gut tun. Danach bist du leistungsfähiger und frischer -versprochen. Und so viele schöne kleine Momente sind möglich. Meine Favoriten sind übrigens:


War was dabei? Wahrscheinlich hat jeder seine ganz eigenen kleinen Momente - überleg mal, was für dich kleine, heilige Momente sind, die dich entstressen und dir gut tun. Und bewerte deine Tage künftig danach, ob mindestens drei Mal ein solcher Moment da war! Das hilft sie immer mehr einzubauen.

3.) Prüfe deine Bewertung

Oft verstärken wir unseren Stress noch, in dem wir uns selber ins Drama quatschen oder denken. Es wird eng? Du hast viel zu tun? Wenn du jetzt Dinge denkst wie: "Das schaffe ich nie. Immer dieser Stress. Ich werde noch ganz krank." oder "Ich muss das doch richtig machen, sonst wird das nichts. Wie soll das nur gehen?" dann verstärkst du innerlich die Stressreaktionen deines Körpers. Denn zu dem von außen auf dich einströmenden Stressauslösern kommen nun noch hausgemachte. Studien haben belegt, dass Menschen, die Stresssymptome als "ok, mein Körper macht sich bereit dafür das zu schaffen" bewertet haben, deutlich gesünder waren als die Menschen, die den inneren Stress noch mit negativen Bewertungen "Das ist alles nicht gesund. So gehe ich noch kaputt hier" verstärkt haben. Resilienz beginnt im Kopf. Glaub daran, dass du das, was du schaffen kannst schon gut machen wirst. Und der Rest? Ist im Zweifel nicht zu schaffen. Auch das soll es geben. Allerdings passiert dann meist....NICHTS. Wir malen uns aus, dass unser Chef schimpft oder wir eine schlechte Beurteilung bekommen - aber in mindestens 85% der Fälle sind die Sorgen unbegründet. Warum also den Stress noch verstärken. Nutze lieber die SARW - Methode:

S- Stop: Unterbreche deine gewohnte Gedankenkette (also: Hör auf zu jammern, wenn du das sonst tust oder hör auf dich selber unter Druck zu setzen, wenn das deine Strategie ist). Unterbreche dich in dem Moment, in dem du es bemerkst. Gar nicht so einfach.

A - Atmen: Atme tief ein und aus. Verlängere deinen Atem bewusst ein wenig. Dadurch signalisiert dein Körper deinem Geist: Entspannen. Und? Er macht das.

R - Reflektiere: Nun überlege: Warum kommst du gerade in Stress? Hilft dir das Drama? Überlege, was dich so aufregt und was dir wirklich wichtig ist. Manchmal wollen wir gestresst sein. Meistens aber wollen wir entspannt sein. Mach dir bewusst, was du denkst und was dich davon stresst.

W- Wähle: Wähle nun die Reaktion aus, die du dir für dich wünschst. Wir können unsere Umwelt nur begrenzt ändern. Wir können aber unsere Reaktion ändern. Ob wir uns aufregen und verspannen, ob wir ruhig bleiben und konzentriert - all das ist unsere Wahl.

Soweit - so gut. Meine nächste Woche ist wieder voll. Ich will mal schauen was bei mir so klappt und wie gut ich verstehen werde, wie ich mich selber stresse. Gesundheit ist ein lebenslanger Veränderungs- und Lernprozess sagen viele Definitionen. Find ich auch. Bin mittendrin.


Bis bald und liebe Grüße

Silja

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